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4. Etappe: Brixen – St. Vigil (71 km und 3400 HM)


Zum ersten Mal wache ich mit richtig schweren Beinen auf, vergesse diese aber, als es in der Sonne durch die engen Gassen von Brixen zum ersten Anstieg geht. Auf dieser steilen Teerstraße kann ich wider erwarten richtig Tempo machen. Auch als es in Schotter übergeht läuft alles gut und nach knapp über zwei Stunden ununterbrochenem bergauf fahren haben wir die ersten 1400 HM der Königsetappe hinter uns.

Oben folgen der Verpflegung die ersten tollen Trails, mit teils ziemlich steilen Abschnitten bergab. An einem Bach fahren wir lieber ein paar Meter im seichten Wasser, weil der Trail verblockt ist, dann geht es schon den nächsten etwas längeren Anstieg auf Asphalt zum Würzjoch und der zweiten Verpflegung hoch. Es folgt eine tolle Schotterabfahrt und dann weiter auf der Straße runter ins Tal. Dort warten nach einem kürzeren Anstieg wieder Wald-Trails auf uns, allerdings ziemlich ausgesetzt an einer Kante entlang. Ein Rätsel, wie das Kamerateam auf dem Motorrad da lang fahren kann! Eine weitere Abfahrt später kommt bald der letzte harte Anstieg des Tages. Knapp 700 HM geht es zur Forcella da Cians hoch.

Anfangs noch angenehm auf Teer und Schotter, später immer wieder so steil, dass wir selber und alle um uns herum lange Zeit schieben müssen. Der Anstieg erscheint schier endlos, selbst die letzten Meter sind nicht fahrbar. Die Freude über die beginnende Abfahrt währt nur kurz, ein flaches Zwischenstück mit lauter kleinen Anstiegen lässt mich Uli Stanciu verfluchen. Endlich ist die Marter vorbei und ich erkenne den zweiten Teil der Abfahrt durchs Skigebiet wieder, 2009 bin ich ihn allerdings hochgefahren. St. Vigil ist ein toller Etappenort, alles dicht beieinander und voller Zuschauer. Als Schmankerl bekommen wir Camp-Schläfer auch noch Gutscheine für ein Hotelfrühstück am nächsten Morgen.

 

Ein Tag mit harten Anstiegen

 

 


5. Etappe: St. Vigil – Alleghe (73 km und 2600 HM)


Die Freude über das tolle Hotelfrühstück ist nicht nur durch längeres Warten um 6 Uhr morgens vor dem Hotel getrübt, sondern auch vom strömenden Regen. Dabei sollte heute die landschaftlich schönste Etappe sein. So spät wie möglich gehen wir deshalb in den Startblock und stellen uns noch unter. Auf einer flachen Straße geht es mit von oben fallendem und von unten spritzendem Wasser bei nur 10°C hoch Richtung Pederü Hütte durch den Fanes Naturpark.

Der Schotterweg wird dann immer steiler ist aber theoretisch komplett fahrbar. Am höchsten Punkt, auf immerhin 2200m, ist es wieder nur 4°C kalt und es liegt Schneematsch. Entsprechend kalt ist die genialen Abfahrt die folgt. Steile Schotterwege mit Fahrschneise und gröbere Steinfelder, das alles aber nie gefährlich oder ausgesetzt. Meine Bremsscheiben sind werde glühend heiß und ich fürchte, dass mir der sandige Dreck die Beläge abschleift.

Bei der ersten Verpflegung erfahren wir, dass wie beim Start angedeutet die Etappe wetterbedingt vorzeitig abgebrochen wird. Angesichts der Kälte und des Drecks sind wir erstmal froh. Trotzdem folgt noch ein gutes Stück Strecke. Auf einer sanft abfallenden Eisenbahntrasse runter ins Tal und dann auf Teer (mit kurzem und extrem steilen Schotter-Intermezzo) den Pass hoch. Auf halber Höhe werden wir zu einem provisorischen Ziel mit Verpflegung geleitet, bleiben aber wegen der Kälte nicht lange.

Um in den Zielort Alleghe zu kommen, müssen wir noch vollends über den Pass, immerhin weitere 300 HM, von denen die obersten im Gegenwind eiskalt sind. Wegen der Kälte lässt sich die über 1000 HM Abfahrt auf der Straße auch nicht sonderlich genießen, erst unten im Tal wird es wieder erträglich warm. Das per Shuttle Bus erreichbare Camp ist schon nach kurzer Zeit unglaublich verdreckt. Leider haben wir durch die Verkürzung das Sahnestück der Transalp 2011 verpasst, den von Stanciu am Vortag groß angekündigten 16km Single Trail. Auf der Pasta Party erklärt er den Abbruch aber für jeden nachvollziehbar mit dem schlechten Zugang für die Rettungskräfte, da am Trailbeginn auf 2400m Vormittags noch ein Schneesturm tobte.

 

schlechtes Wette bei der 5. Etappe