Seit der WM im Paracycling am 22.08.2010 fährt RV Pfeil-Mitglied Steffen Warias im Regenbogentrikot. Mit einem fulminanten Schlusssprint siegte Newcomer Steffen und wurde Weltmeister in der Klasse C3. Lest hier seinen Bericht von der Paracycling-WM 2010 in Baie Comeau / Kanada.
Nach der Nominierung zur Paracycling Weltmeisterschaft trainierte ich noch intensiver. Ich feilte an mindestens 5 Tagen die Woche an meiner Form. Eine Woche Trainingslager in Denzlingen bei Freiburg mit den anderen WM Teilnehmern war ein weiterer Höhepunkt in der Vorbereitung. Ein paar Tage bevor die Reise begann gewann ich noch ein Clubrennen in Basel und ich wusste schon, dass die Form sehr gut war. |
Am Berg lösten wir uns dann vom Feld und konnten oben am Berg zu den C2 Fahrern aufschließen. Damit waren nun drei C3 Fahrer in der Spitzengruppe und ich war dabei. Wir acht Fahrer arbeiteten dann gut zusammen um uns weiter absetzten zu können. Es waren noch anderthalb Runden zu fahren und ich war in der Spitzengruppe. Das Rennen lief super. Als wir auf die letzte Runde fuhren, hatten wir einen Vorsprung von mehr als 30 Sekunden und ich wusste dass ich eine gute Chance auf eine Medaille hatte.
Der letzte Berg wurde dann nochmals Vollgas gefahren, ich konnte mich aber in der Spitzengruppe halten. Als wir dann 2 km vor dem Ziel 45 Sekunden Vorsprung hatten war klar, dass wir die Medaillen unter uns ausmachen. Aber jetzt wollte natürlich jeder noch mehr. Diese Chance hatte ich mir nicht mal erträumt. Zirka 500 Meter vor dem Ziel zog der Franzose an, der Italiener folgte am Hinterrad und an dessen Hinterrad klebte ich. Dann 200 Meter vor dem Ziel zog der Italiener an, ich immer noch am Hinterrad. Ich wartet noch ein paar Sekunden ab und zog dann aus dem Windschatten am Italiener vorbei und konnte ihn auf der Zielgeraden absprinten.
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Ein unglaubliches Gefühl als erster über die Ziellinie zu fahren.
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Die Freude im Team war riesig und alle freuten sich mit mir. Die Siegesehrung war wirklich einzigartig, obwohl ich es noch gar nicht realisieren konnte. Aber ich war Weltmeister und bekam das Regenbogentrikot und die Goldmedaille! Unglaublich! |
Danach durfte ich noch ein Fernsehinterview geben und wir machten viele Fotos. Michael Teuber konnte im Rennen der C1 die Goldmedaille gewinnen, somit gab es an diesem Tag zwei weitere Goldmedaillen für das deutsche Team. <<< Steffen, Bundestrainer Adelbert Kromer, Paralympics-Sieger Michael Teubner (v.l.n.r.) |
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Den ganzen Abend wurde gefeiert und am nächsten Tag folgte nochmals ein Megaprogramm. Ich schaute mir noch entspannt andere WM Rennen an, dann wurden die Räder und Gepäck gepackt, alles musste ja wieder zurück nach Montreal um dann mit uns nach München zu fliegen. Die Abschlussfeier war wirklich schön und alle vom deutschen Team konnten mit ihrer Leistung sehr zufrieden sein und ich war natürlich überglücklich.
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Der Heimweg nach Tübingen dauerte noch ca. 30 Stunden und war sehr anstrengend, aber es war eine echt tolle und sehr erfolgreiche Reise nach Kanada. Hiermit möchte ich mich auch bei meiner Familie und beim Team bedanken, ohne deren Unterstützung dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre. |
Zum Kurzbericht direkt nach dem Sieg und dem Artikel im Schwäbischen Tagblatt geht es hier