WappenRVPfeilKlein

Nach 26 Stunden und 34 Minuten erreichte Armin Huber am 20.06.09 um 14:34:00 Uhr das Ziel in Nauders. Er belegt damit den achten Rang und war schnellster Deutscher.

Zu dieser außergewöhnlichen Leistung gratulieren Vorstand und Mitgliedschaft des RV Pfeil.
Ein wunderschöner Erfolg!



Maurizio Vandelli  fuhr  um 10:05:00 als erster über den Zielstrich in Nauders. Die Zeiten aller  Fahrer sind   hier  abrufbar. 


 



Folgenden Artikel veröffentliche die Stuttgarter Zeitung:

 

Radrennfahrer Armin Huber

Ein Extremsportler ohne Extreme

Peter Wörz, veröffentlicht am 26.06.2009

Armin Huber ist ein ausgeglichener Mensch. Freundlich, leise Stimme, unaufdringlich. Ein stiller Typ, bei dem der erste Eindruck nicht verrät, was in ihm steckt - vor allem in seinen Beinen. Der Tübinger fährt Fahrrad und hat sich in der Szene der Extremradler einen Namen gemacht. Spätestens am vergangenen Wochenende, als der 35-Jährige beim "Race across the alps" am Start war. Bei dem in Nauders/Tirol zum achten Mal ausgetragenen Wettbewerb, der als das härteste Eintagesrennen der Welt gilt, kam der 35-Jährige nach 525 Kilometern, 13.000 Höhenmetern und 26:34 Stunden als Achter eines handverlesenen Starterfeldes ins Ziel. "Das war das Härteste, was ich bisher überhaupt gefahren bin", sagt Armin Huber. Und gefahren ist er in den vergangenen Jahren viel.

Click here to find out more!
"Das war das Härteste, was ich bisher überhaupt gefahren bin."
Armin Huber

Begonnen hat diese Beziehung mit dem Radfahren ganz harmlos. Im Jahr 1998 stieg der bis dato passionierte Wanderer und Bergsteiger zum ersten Mal auf ein Fahrrad. Zwei Monate lang wollte er seine Kondition verbessern für seine Ausflüge in die Berge. Die Prioritäten haben sich längst verschoben. Das Rad ist sein Hauptverkehrsmittel, mit dem der Elektroingenieur täglich rund 40 Kilometer zur Arbeit fährt. Huber hat kein Auto.

Hightech muss es dabei nicht sein. Der derzeit treueste Begleiter heißt "Bergamont" und hat, als er noch im neuen Silber erstrahlte, 1000 Euro gekostet. Besondere Merkmale: Bergübersetzung. Wesentliches Detail: Gepäckträger. Das Tourenrad nimmt Huber am liebsten ("Ich fahre ungern mit Rucksack"), seit er es gekauft hat, befindet es sich in einer Art Dauerhärtetest. 23.000 Kilometer pro Jahr kommen da schon mal zusammen.

Huber ist Radfahrer aus Überzeugung und wegen der Freude am Erlebnis. "Am liebsten fahren ich bergauf", sagt er, "da sehe ich mehr von der Landschaft."

Sein Lieblingstourengebiet sind die Alpen, wo er im Lauf der Jahre weit über 100 Pässe gefahren ist. Im Jahr 2000 machte er seine bisher größte Alpentour, bei der er in 13 Tagen 2170 Kilometer und 40.000 Höhenmeter bewältigte. 2001 folgte eine Tour über die Alpen und Pyrenäen bis zum Atlantik und über Paris wieder zurück - 4094 Kilometer, 35.000 Höhenmeter in 18 Tagen. 2007 war er bei Paris-Brest-Paris, einem der berühmtesten Langstreckenrennen der Welt am Start, "das war bisher meine anspruchsvollste Veranstaltung", betont Armin Huber. 1228 Kilometer und 10.000 Höhenmeter bewältigte der 35-Jährige in 57:07 Stunden.

In den vergangenen Jahren ist das Radfahren für den Tourenführer des Radfahrervereins Pfeil Tübingen zunehmend auch zur sportlichen Herausforderung geworden. Diese blieb jedoch stets von einer gewissen Gelassenheit geprägt. "Genuss muss immer dabei sein", sagt Armin Huber, "Grenzerfahrungen habe ich noch nicht so viele gemacht." Das liegt auch daran, dass ihm der Vergleich mit anderen nicht so wichtig ist und dass er sich richtig einzuschätzen weiß: "Man darf nicht zu lange am Anschlag fahren."

Auch beim "Race across the alps" war er mit dieser Devise unterwegs - und dennoch schnell. Bei dem Rennen, das über elf Alpenpässe führte - unter anderem musste zweimal das Stilfser Joch (2757 Meter) bezwungen werden - kamen nur 29 von 47 Startern ins Ziel. Es siegte der Exstraßenprofi Maurizio Vandelli aus Italien (22:05 Stunden), Armin Huber war der beste der insgesamt elf deutschen Starter - und auch am nächsten Tag noch gut drauf. Da er nun schon in Nauders war, nahm er auch gleich am Dreiländer-Giro teil. 170 Kilometer, 3300 Höhenmeter - "zum Ausradeln", wie er sagte. Und wie erging es ihm dabei? "Es lief ganz gut", sagte Huber. Mit leiser Stimme, freundlich und unaufdringlich.