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Etappenfahrt 2017 Titel

Bei der 6. Tübinger Etappenfahrt am 15.-18.06.2017 ging es erstmals Richtung Nordwesten.
Mit den bisher längsten Etappen und einigen Anstiegen war es auch diesmal wieder sportlich anspruchsvoll und das Sightseeing entlang der Strecke so umfangreich wie nie zuvor.



Bilder auf GooglePhotos
(Streckenübersicht und 81 Fotos)

Strecke auf GPSies

Der Neckar
„Deutschland ist im Sommer der Gipfel der Schönheit, aber niemand hat das höchste Ausmaß dieser sanften und friedvollen Schönheit begriffen, wirklich wahrgenommen und genossen, der nicht auf einem Floß den Neckar hinab gefahren ist.“ (Mark Twain in A Tramp Abroad)
Mit einem Floß fahren wir nicht hinunter, aber mit dem Rad fahren wir am Neckar entlang, auf die Höhen rechts und links davon. Wir blicken hinunter, von der Grabkapelle Württemberg, von der Schillerkanzel in Marbach, auf die Neckarschleife bei Mundelsheim, vom Blauen Turm in Bad Wimpfen, von der Burg Hornberg, von der Bergfeste Dilsberg und zuletzt in Heidelberg.
Die größte Höhendifferenz direkt über dem Neckar gibt es übrigens dort, wo man es vielleicht am wenigsten erwartet, unmittelbar am Übergang zur Rheinebene in Heidelberg, wo der Königstuhl 450 Hm über dem Neckar trohnt.

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Neckarschleife bei Mundelsheim

Etappenfahrt 2017 0081
Burg Hornberg (Götz von Berlichingen) überm Neckartal am Ende der ersten Etappe

Etappenfahrt 2017 0091
Stadttor Dilsberg, drinnen geht es auf Kopfsteinpflaster zur Bergfeste

Die Stoppomaten
"Gibt es da überhaupt Berge?" war eine Frage, nachdem letztes Jahr die Richtung bekannt gegeben wurde.
Natürlich gibt es die, drei Anstiege der Strecke haben sogar einen Stoppomat.
Trotz technischer Probleme beim Stempeln konnte beim ersten Stoppomat auf den Königstuhl immerhin eine auch jetzt noch gültige Jahresbestzeit der Frauen eingefahren werden, der zweite Stoppomat auf die Kalmit war leider ganz außer Betrieb.

Etappenfahrt 2017 0114
Thomas am Stoppomat Königstuhl

Das Sightseeing
Man könnte allein mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten auf den ersten beiden Etappen locker eine ganze Woche verbringen.
Wenn man auch noch über 150 km am Tag radelt bleibt natürlich nicht annähernd soviel Zeit und man kann nur einen kurzen Einblick erhalten, eine Inspiration bekommen was man vielleicht mal später genauer anschauen will.
Das Radfahren ist selbstverständlich bei einer solchen Veranstaltung die Hauptsache, aber bleiben zurückgelegte Kilometer in Erinnerung? Vielleicht braucht man dazu Strava und Co. Wenn man aber am Heidelberger Schloss oder dem Straßburger Münster war, von der Kalmit herunter geblickt hat oder sich die steilen Rampen der Oppenauer Steige hochgequält hat wird einem das auch so in Erinnerung bleiben.  

Etappenfahrt 2017 0136
Schloss Heidelberg

Etappenfahrt 2017 0155
In Speyer, hinten der Kaiserdom

In luftigen Höhen
Für eine gute Aussicht plant der Streckenchef auch gerne kurze optionale Strecken zu Fuß ein, z.B. auf Aussichtstürme.
Als morgendliches Warmup vor der Königsetappe gibt es das im Pfälzer Wald noch etwas ausgedehnter. Drei Wandermädels marschieren mit dem Tourenführer auf einem schönen Wanderweg am Felsentor vorbei auf den Nedingfelsen und haben eine herrliche Aussicht. 

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Felsentor auf dem Weg zum Nedingfelsen über Hauenstein

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Burgruine Château du Haut-Barr über Saverne, herrliche Aussicht nach Aufstieg über eine steile Treppe

Die Königsetappe
Bei 177 km und 3400 Hm laut den Streckendaten auf GPSies kann man schon gehörig Respekt bekommen.
Aber in der Realität ist alles halb so wild, zunächst fahren wir auf dem Planetenweg ins Dahner Felsenland und hinüber nach Frankreich zum Hanauer Weiher. Auf kleinen Sträßchen rollt es nahezu verkehrsfrei durch die Wälder der Nordvogesen. Nach 110 km beginnt in Saverne dann der bergigere Teil der Strecke mit der Auffahrt zum Château du Haut-Barr und über den Col des Pandours. Auf den letzten 10 km sind noch einmal 500 Hm Anstieg zu bewältigen hinauf zu unserer Bergankunft auf dem Mont Saint Odile (Odilienberg), dem heilgen Berg des Elsaß. Im unteren Teil ist der Anstieg am steilsten, oben flacht es deutlich ab, geeignet zum lockeren Ausrollen, sofern man nicht wegen der Bergwertung aufs Tempo drücken muss. Und so kommen nach tatsächlich nur 2700 Hm alle locker im Etappenziel an, wo es abends auch noch einen schönen Sonnenuntergang gibt.

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Gruppe nach der Bergankunft auf dem Odilienberg

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Ausblick in die Rheinebene vom Odilienberg

Etappenfahrt 2017 0330
Die Klosteranlage auf dem Odilienberg

Flachstrecke mit großem Anstieg
Das Profil der letzten Etappe ist sehr einfach, es geht lange bergab und noch länger flach durch die Rheinebene, bevor ein großer Anstieg kommt. Danach wieder bergab und flach bis Tübingen, lediglich unterbrochen von einem kleinen Anstieg und ein paar kleinen Wellen.
Richtig schnell kommen wir aber auf der Flachstrecke nicht voran, weil wir wieder mal Gegenwind haben wie gefühlt fast dauernd auf der Etappenfahrt, da die Hauptwindrichtung wie die Strecke jeden Tag eine Viertelumdrehung gegen den Uhrzeigersinn macht. Wenig Probleme machen uns diesmal dagegen die Pannen, nur ein einziger Plattfuß auf der ganzen Tour.

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Am Straßbürger Münster, das mit einer Höhe von 142m für mehr als 200 Jahre das höchste Bauwerk der Menschheit war

Etappenfahrt 2017 0382
Die ersten Wellen am Schwarzwaldrand vor Oppenau

In Straßburg überqueren wir den Rhein und vor Oppenau gibt es abseits der Bundesstraße ein paar Wellen als Warmup für den großen Anstieg zur Zuflucht.
Verkehrsarm und schön ist dieser auf der Nebenstrecke über Maisach, aber genauso wie auf der Hauptstraße erfordern steile Rampen vollen Einsatz, bevor man beim oberen Stoppomat am Startplatz der Gleitschirmflieger die Aussicht auf das Rheintal genießen kann. In Freudenstadt kann ein letztes Mal ein Aussichtsturm bestiegen werden und nach letzter Verpflegung nach dem kleinen Anstieg aus dem Glatttal rollen wir zügig nach Tübingen.

Auf soviel Gegenwind können wir beim nächsten Mal verzichten, ansonsten war es wieder eine rundum gelungene Veranstaltung.

 


7. Tübinger Etappenfahrt 31.05-03.06.2018
Auf die nächste Tübinger Etappenfahrt mit euch freuen sich Sigi und Armin.
Es geht in die entgegengesetzte Richtung und so wird die Strecke ungefähr sein.

Etappenfahrt 2018