Vom 21. bis 23.06.2024 fand zum ersten Mal ein Trainingslager der RV Pfeil MTB Jugend statt.
Zielort war das Mountainbike-Mekka Freiburg im Breisgau. 20 Jugendliche und 9 Begleiter fuhren Freitagnachmittag zur dortigen Jugendherberge, die idealerweise genau neben dem Borderline-Trail (3,2km/ 472hm) liegt. Mit zwei großen Bussen nebst Anhängern und mehreren PKW ging es pünklich um 15 Uhr in Tübingen los.
Tag 1: Nach Ankunft, Zimmer beziehen und Abendessen ging es mit viel Erwartungen auf den Trail, dessen Höhenmeter aber erstmal erarbeitet werden mussten. Einen Lift oder Shuttleservice sucht man hier vergebens.
Auf den einzelnen Sektionen unterschiedlichen Charakters und Schwierigkeit wurden unsere Sportler von Simon und Max, die die Trails gut kennen eingeführt. Idealerweise kann jede Sektion individuell wiederholt werden, ohne ganz nach unten fahren zu müssen. Das Wetter meinte es noch gut mit uns und die Stimmung war dementsprechend super.
Nicht ganz so einfach war es, die Kids auf gegenseitigen Abstand zu bringen. Der Ehrgeiz und Elan waren entsprechend hoch. So lernten manche schnell, dass Überholen auf den Trails fast unmöglich ist und man seine Fahrt entsprechend verlangsamen muss. Doch rasch hatten sich schnell und weniger schnell sortiert, fuhren aber zum Leidwesen der Trainer immer noch zu dicht auf. Auch „lautes“ darauf hinweisen erreichte die Kids in ihrem Tatendrang nicht mehr. So beschlossen wir vor jeder Sektion die Fahrer*in nur noch mit Einzelfreigabe auf den Trail zu lassen. Gut eingestimmt wussten nun alle was sie die nächsten beiden Tage erwartete.
Das „Abendprogramm“ in der Juhe wurde eigenverantwortlich gestaltet. Um 22 Uhr war jedoch Ruhe, mussten wir doch am nächsten Tag rechtzeitig los.
Tag 2: Nach dem Frühstück und Lunchpakete richten wurden die Bikes in die Fahrzeuge und Hänger verladen um alle kräfteschonend die 1000hm auf den Schauinsland zu befördern, wollten wir doch von dort via Badish Moon Rising zum Canadian-Trail gelangen. Schon die ersten Trails zum BMR zeigten, dass auch die Downhills ordentlich an den Kräften zehren und hochkonzentriert gefahren werden müssen. Leider wurde das durch einen heftigen Sturz und einigen Reifendefekten quittiert. Und da das noch nicht reichte, bekamen wir zusätzlich noch eine Extremdusche ab, welche die Trails in kleine Bäche verwandelte. Doch auch dieser Zustand tat der guten Stimmung keinen Abbruch, manche fanden es sogar ganz witzig in einem „Bach“ abzufahren, Abenteuer pur. Die Trails im Schwarzwald sind allerdings auch im nassen Zustand deutlich griffiger als bei uns. Über den BMR gelangten wir schließlich zum Canadian wo uns 3,1km auf 501 Tiefenmeter (Gefälle Ø 16,2%) bevorstanden. Das erforderte nochmals volle Konzentration und manches Material kam an seine Grenzen, hat aber trotz allem richtig Spaß gemacht. Unten angekommen beschlossen wir zur Juhe zurück zu fahren, nicht ohne komplett verdreckt noch einen Vollwaschgang in der Dreisam einzulegen. Jeder der mit Jugendgruppen zu tun hat, kann sich vorstellen was dann dabei abging 😉.
Glücklicherweise konnten die Sachen in der Juhe getrocknet werden und nach dem Abendessen machte sich die Gruppe zu einem Spaziergang nach Freiburg auf oder konnte nochmals einen Teil des Borderline bis zum Sonnenuntergang in Angriff nehmen.
Tag 3: Trotz dem anstehenden Ende der Unternehmung war die Stimmung immer noch super und auch das Wetter meinte es diesmal besser mit uns. Nach Zimmer Räumen und Verladen des Gepäcks machten wir uns auf den Weg zum Hexentrail, ein Flowtrail, aber anspruchsvoll mit 2,8km/ 352hm.
Der Uphill musste diesmal mit eigener Kraft bewältig werden und zwar gleich zweimal. Für den ein- oder anderen eine maximale Herausforderung die jedoch klaglos gemeistert wurde. Der Trail kam besonders gut an, denn nach dem ersten Kennlerndownhill konnte im zweiten Durchgang nochmals richtig Gas gegeben werden. Zwischen den Durchgängen stand jedoch die Mittagspause an, wofür Lunchpakete und Getränke zum Startpunkt gebracht wurden. Danach war leider Schluss, bei manchen auch kräftemäßig. Wir fuhren zur Juhe und unseren Fahrzeugen zurück und wollten uns eigentlich auf die Heimreise begeben. Doch irgendwie regenerierten einige wie von Zauberhand bei der Aussicht die letzte Sektion des Borderline nochmals fahren zu können. Somit konnte ein Abschluss an ein besonders erfolgreiches Wochenende gelegt werden. In einer abschließenden Feedbackrunde wurde uns das von den Teilnehmern bestätigt, allerdings mit der Bitte um Wiederholung und längere Dauer.
Schauen wir mal, wie sich die MTB Jugend des RV Pfeil Tübingen weiterhin entwickelt.
Noch ein paar Eindrücke: Vergrößern durch anklicken