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Junior gegen Senioren

Am 23.06.2007 zog es drei Pfeiler nach Nauders (Österreich) um am Dreiländergiro teilzunehmen.
Vor ihnen lagen drei Länder (Österreich,Italien, Schweiz), 168 km und 3300 Höhenmeter. Junior gegen Senioren

Bericht: Bernd Stickelmayer
Fotos: Boris Nestle (mit dem Handy)

Am Samstag, den 23.06.07 machte sich ein ungewohntes Gespann bestehend aus drei Pfeilern (zwei Mountainbiker und ein Jungrennfahrer) auf den Weg nach Nauders (A), um am folgenden Sonntag am Dreiländergiro teilzunehmen.
Das Wetter meinte es schon bei der Anfahrt gut mit den drei Pfeilern; am nächsten Tag konnte man sogar von optimalsten Wetterbedingungen sprechen.
Nach fünf Stunden Autofahrt über die Schweiz wurden sogleich die Startnummern geholt, zwei Portionen Pasta verspeist (nur von Boris) und um anschließend im Schwarzen Adler in Reschen Quartier zu nehmen.
Natürlich wurden noch am Abend die Energiespeicher in Form von Pizza, Weizenbier und Apfelschorle für den nächsten Tag aufgefüllt.
Da der Start bereits um 06:30 erfolgte war die Nacht recht kurz. Das Frühstück schon um 05:00 einzunehmen war für alle recht ungewohnt. Irgendwie wollte es nicht richtig runtergehen.

Vorbereitung für den Start in Nauders

Yannic Stollenmaier
So stand man schließlich um 06:00 in Nauders (1360 m) mitten im großen Startgetümmel des Teilnehmerfeldes von 3500 Teilnehmern.
Der Startablauf verlief recht moderat, keine Hektik oder Gedränge; hatte man doch 168 km und 3300 hm Zeit sich im großen Feld zu platzieren. Anfangs fuhr das Pfeil-Trio noch gemeinsam am Reschensee entlang, doch bei der Abfahrt nach Mals (I) verloren Boris und ich unseren Jungrennfahrer Yannic aus den Augen, der sich mit Höchstgeschwindigkeit auf den breiten und gut ausgebauten Serpentinen seinen Weg durch das Teilnehmerfeld suchte.
Wir sollten ihn erst oben am Stilfser Joch wiedertreffen.
Über Glurns, Prad und Trafoi kurbelten wir stetig aber kräfteschonend dem Stilfser-Joch (2757 m) entgegen. Wie schön, dass da jede Spitzkehre des Jochs mit einer Nummer versehen ist. Angefangen mit der 49 konnten wir uns so immer ein Bild unserer Lage machen und kamen erst gar nicht in die Verlegenheit nach dem „wann sind wir oben?“ nachzudenken.
Wie schon gesagt trafen wir Yannic an der Verpflegungsstation auf dem Joch wieder, wo er auf die Senioren gewartet hatte.


An den berühmten Kehren des Stilfser Jochs

Gemeinsam gingen wir dann die Abfahrt über den Umbrailpass (CH) nach Santa Maria an.
Erwähnenswert wäre hier der harte Einsatz der Bremsen, wo sich schnell gutes von schlechten Material differenziert.
Recht steil und mit vielen Kurven und Spitzkehren gespickt erreichte man mehrfach Geschwindigkeiten um die 80 km/h, die auch wieder eingebremst werden müssen.
Unser einziger Defekt an diesem Tage ereilte Boris kurz vor Santa Maria, indem sich eine Speiche aus seinem Vorderrad verabschiedete. Glücklicherweise war ein Servicewagen nur noch drei km entfernt, wo notdürftige Hilfe geleistet wurde, so dass einer Fortsetzung nichts im Wege stand.
Da wir auf ungesperrten öffentlichen Strassen fuhren mussten wir uns bei der Anfahrt zum Ofenpass (2149 m) mit dem Ausflugsverkehr dieses schönen Tages auseinandersetzen. Im letzten Anstieg zum Ofenpass musste ich Boris und Yannic ziehen lassen, da nun meine Darm- und Magenverstimmung der letzten Woche ihren Tribut zollte. Doch Pfeiler, jedenfalls wir drei, lassen einander nicht allein und so warteten die beiden an der Verpflegungsstation auf mich.
Wer den Ofenpass kennt, weiß welch tolle Abfahrten er durch den Schweizer Nationalpark bietet. Sehr leicht gelangt man auch hier zu einem wahren Geschwindigkeitsrausch in wunderschöner Landschaft.
Bei der Durchfahrt in Zernez (1474 m) ließen wir die Verpflegung aus, worauf Boris später noch einen draufsetzte und sich seiner Trinkflasche entledigte.
Über Susch, Ardez und Scuol ging es doch recht flott im wechselseitigen Windschatten das Inntal bis Martina hinunter.
Priorität Nr.1 war hier natürlich Kräfte für die letzte Auffahrt, die Norbertshöhe mit nochmals knapp 500 hm zu sammeln.
Uneinigkeit kam an der letzten Verpflegungsstation auf, die von Yannic und Boris ignoriert wurden und so eine Trennung der Gruppe zur Folge hatte. An den Ergebnissen kann man aber unschwer erkennen, dass unser Junior den Senioren doch noch kurz vor Ziel das Hinterrad zeigte und sich gnadenlos absetzte. Im Ziel wieder vereint, galt es noch das Finisherpräsent (Trikot) im Tausch gegen den Transponder abzuholen um sich dann zügig auf die Heimreise zu begeben. Nach knapp 400 km Autofahrt waren wir gegen 20:00 wieder in Tübingen.
Ein tolles Wochenende ging zu Ende mit wertvollen Erfahrungen und der Erkenntnis dass eine Wiederholung sinnvoll wäre.

Bernd Stickelmayer

Boris Nestle
Gefahrene Zeiten:

Yannic Stollenmaier: 07:23:59

Boris Nestle:
07:26:16

Bernd Stickelmayer: 07:35:35