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Dieter und Martin am Hexensattel

Auch 2009 war der RV-Pfeil wieder beim Alb-Extrem in Ottenbach dabei und belegte mit nur 17 Fahrern den 17. Platz in der Team- Wertung.
Es war wieder eine tolle Veranstaltung, lest den Bericht von Martin und Alb-Extrem-Neuling Armin:
 

Alb Extrem Ottenbach 2009
Text und Foto: Martin Huber

Auch dieses Jahr habe ich mich überreden lassen wieder am Alb Extrem teilzunehmen, nachdem ich letztes Jahr das erste Mal dabei war und damals nur durch den verletzungsbedingten Ausfall von Armin teilgenommen habe.

Da sich anfänglich „nur“ 12 Pfeiler in die Gruppenliste eintragen, starte ich noch einen Rundmail bei meinen Bosch Kollegen.
Schlussendlich stehen 18 Leute auf der Liste. (Anmerkung Armin: Gemeldet waren 21 Leute und wir hatten 19 Startplätze)
Da wir eine recht kleine Gruppe sind und Armin einen Pokal als Ziel ausgegeben hat, müssen wir möglichst viele Kilometer fahren um nach vorne zu kommen. Daher gibt Armin auch die Devise „mindestens 200 km“ aus.

Ich reise mit meinem Kollegen Dieter Holz am Samstagabend mit einem Zweimannzelt im Gepäck an.
Auf dem Weg nach Ottenbach fängt es an zu Regnen und in Ottenbach schüttet es dann wie aus Kübeln.
Wie beschließen erst mal die Unterlagen im Festzelt abzuholen und das Zelt später aufzubauen (Wir bekommen das Zelt später noch trocken aufgebaut).
Im Festzelt treffen wir Andreas Schiller, der das Motto für Morgen ausgibt: Durchkommen.
Später trudelt auch noch Armin ein, der direkt von der Arbeit mit dem Tourenrad gekommen ist.
Wir verabreden uns für 5:10 Uhr um gemütlich zum Start zu fahren.

Obwohl es die halbe Nacht regnet, ist es um 4:45 Uhr trocken. Ich werfe eine Banane ein, richte mein Rad und rolle dann mit Dieter zum Treffpunkt. Am Start treffen wir Georg Thiele, der den Platz seines Bruders übernommen hat, der leider nach einem Sturz ausfiel. Er will die 200er Regel brechen und „nur“ die 190er Runde fahren, da er Abends noch einen Auftritt mit seiner Blaskapelle hat und da soll ihm ja nicht die Luft ausgehen.
Die ersten zwei Stunden fahren wir im Nebel rum (es regnet zumindest nicht mehr und warm ist es auch). Kurz nach Schwäbisch Gmünd überholt uns Steffen Warias und Michael Stempel. Sie müssen später ihrem hohen Anfangstempo noch Tribut zollen und statt der geplanten 260 km kommen nur 210 km zusammen.
Kurz nachdem wir das zweite Mal Ottenbach passiert haben, tönt es von hinten „venga, venga“. Armin hat uns also auch schon mit seinem Tourenrad eingeholt. Die Verpflegung ist wieder mal sehr gut und das Wetter bessert sich von Stunde zu Stunde. Ich kann Dieter überreden statt der 190 km doch auf die 210 km Runde zu gehen, was er dann am Hexensattel wieder bereut.
Er erholt sich dann aber schnell wieder und wir kommen dann, nur durch einen Plattfuß kurz aufgehalten, um 15 Uhr im Ziel an.

Um 16:30 Uhr kommen Armin und Uwe von der 260er Runde ins Ziel und um 17:30 Uhr ist dann auch Andreas Schiller von der 260er Runde zurück (Durchgekommen!, wenn man das bei 260 km noch so nennen kann).

Wir kommen mit 17 Fahrern ins Ziel (222,9 km/Fahrer) und erreichen einen tollen 17. Platz und sind nur knapp hinter der Polizei Baden-Württemberg, die an diesem Tag wohl frei hatte und mit 68 Radlern am Start war!


Premiere beim Alb-Extrem
Text und Fotos: Armin Huber

Eigentlich sollte der Alb-Extrem 2001 mein erster offizieller Radmarathon werden, für die 280 km hatte ich mich angemeldet, war aber mit der Überweisung etwas zu spät dran (etwa 2 1/2 statt 2 Wochen). Danach war es im Internet bereits am ersten Tag bzw. den ersten Minuten ausgebucht, so dass der nächste Anlauf erst im Jahr 2008 durch die Gruppenanmeldung des RV Pfeil erfolgte. Zur 25. Ausgabe gab es zusätzlich eine 300er Strecke und ich war in Topform, konnte dann aber wegen einer Verletzung leider nicht teilnehmen.
Aber 2009 hat es endlich geklappt mit meiner ersten Teilnahme beim Alb-Extrem, der (vielleicht vom Ötztaler abgesehen) für viele die einzige anspruchsvolle Breitensportveranstaltung zu sein scheint.
Da ich 2001 noch kein Rennrad hatte war es für mich selbstverständlich mit dem Trekkingrad an den Start zu gehen und die verhinderte Tour quasi nachzuholen, auch wenn das Trekkingrad inzwischen ein anderes ist und die längste Strecke leider "nur noch" 260 km beträgt.
Am späten Nachmittag fahre ich mit Rad und Gepäck nach Ottenbach, beim Abholen der Startunterlagen treffe ich Martin und Dieter und mache mich dann auf die Suche nach dem Quartier der Tübinger. Die Wiese ist völlig durchnässt, aber im Zelt von Steffen ist es trocken. Im großen Festzelt sitzen dann noch einige Pfeiler zusammen und stärken sich mit Spaghetti und anderer fester und flüssiger Nahrung.
Der Nachtschlaf ist etwas kurz aber gut. Um etwa 5:15 Uhr fahren wir zum (linken) Start und es ist schon eine lange Schlange von Radfahrern aufgereiht, man braucht schon fast ein Fernglas um die Startlinie zu erkennen.
 

Startaufstellung Alb-Extrem

Steffen und Andreas am Start


Um 5:30 Uhr fällt der Startschuss und es ist nicht so schlimm wie ich es mir nach Erzählungen vorgestellt habe, denn wir sind nach weniger als 10 Minuten schon über der Startlinie. Im dichten Gedränge fahren wir den ersten Anstieg hoch, erst im oberen Teil gibt es die Möglichkeit zu überholen.
Andreas Schiller fährt von Anfang an sein eigenes Tempo, ich hänge mich bei Michael Stempel und Steffen Warias dran, aber als wir über den ersten Berg drüber sind ist mir ihre Fahrweise doch etwas zu aggressiv und schnell und ich fahre alleine weiter.
Nach der ersten Schleife hole ich Martin ein, unterhalte mich kurz mit ihm und fahre weiter.
An der ersten Verpflegungsstelle sehe ich noch kurz Steffen und Michael, die schon wieder beim Losfahren sind.
Ich bin positiv überrascht, dass zwar etliche Radfahrer an der Verpflegungsstelle sind es aber keinesfalls ein Gedränge ist und es auch keine Wartezeiten gibt. An einem Anstieg (wo sonst?) hole ich die beiden Ausreißer wieder ein und wir fahren zusammen bis zur Verpflegung in Bartholomä. Dort treffen wir noch Uwe Tomaschko aus unserer Gruppe, der ab dort dann bei uns mitfährt zur dritten Verpflegungsstelle.
 

Michael am Anstieg nach Böhmenkirchen
Michael und Steffen an der 3. Verpflegung

Bei Michael und Steffen zeigen sich schon leichte Erschöpfungserscheinungen und sie beschließen doch nicht die lange Strecke zu fahren. Die restliche Strecke fahre ich mit Uwe zusammen. Auf den für mich überraschend vielen Flachstücken fahren wir moderat und überholen an den Anstiegen auch zahlreiche Rennradler. Nach etwa 220 km bin ich gespannt, was mich am legendären Hexensattel erwartet.
Es steigt zwar kräftig an, aber mein Tacho bleibt immer deutlich im zweistelligen Bereich, also keinesfalls 18% wie im Streckenplan vom Alb-Extrem angegeben.
Im oberen Teil sehe ich einen Bekannten vor mir und fliege dann mit einem gewaltigen Sprint noch vor der "Passhöhe" an ihm vorbei.
Mittlerweile ist es auch etwas schwül geworden und die Anstiege damit schweißtreibender.
In Geislingen biegt dann auch wieder die 190 km-Strecke ein und wir überholen unzählige Radfahrer an den Anstiegen, die für viele eine wahre Leidensstraße sind. Das letzte Stück geht es bergab und um 16:15 Uhr fahren wir gemeinsam durchs Ziel, wo es dann wieder eine Schlange gibt, gefahren bin ich die 260er Strecke mit einem 28er Schnitt.
 

Uwe oben am Hexensattel
Armin im Ziel nach 260 km

Fazit
Meine erste Alb-Extrem-Teilnahme hat mir viel Spaß gemacht.
Das Wetter war fast optimal (trocken und lange Zeit angenehme Temperaturen)
Bis auf die Schlange am Start und im Ziel gab es keinerlei Wartezeiten und die große Teilnehmerzahl war unterwegs kaum mal störend.
Die Verpflegung und auch sonstige Organisation war ausgezeichnet.
Wie erwartet war das konditionelle Niveau der Teilnehmer (so schwach habe ich es noch bei keinem Radmarathon erlebt, wobei ein Großteil mit der 190 km Strecke auch gar keine Marathonstrecke fährt, denn die beginnt ja bekanntlich erst bei 200 km), vielleicht sollten einige Radfahrer vorher mal bei kürzeren RTFs teilnehmen, damit sie sich etwas weniger quälen müssen.
Wenn es in meine Planung reinpasst werde ich sicher mal wieder mitfahren, es ist jedoch für mich keineswegs ein Muss wie für manche andere, es gibt schließlich auch sonst noch viele schöne Veranstaltungen. Aber einmal mitgefahren zu sein war schon ein Teil meines "Pflichtprogramms".
Mittlerweile habe ich als schneller Trekkingradfahrer bei Radmarathons (Alpirsbach, Bad Schussenried, Bimbach, Ötztaler ...) schon einen bescheidenen Bekanntheitsgrad erreicht und es werden nach dem Alb-Extrem sicher noch weitere folgen.
Es ist aber keineswegs so, dass mir das Rennradfahren keinen Spaß macht, sondern dass mir das Fahren bei Regen und/oder mit Gepäck zum Start mit dem Trekkingrad einfach angenehmer ist.