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"Same procedure as every year" könnte man mittlerweile bei der nun 7. Auflage der Tübinger Etappenfahrt sagen was Datum (Fronleichnam), Streckenlänge (ca. 600 km) und Teilnehmerzahl (22) betrifft. Immer neu ist dagegen die Strecke, diesmal Richtung Bayerische Alpen.

Um das Fahren in der Gruppe macht man sich mittlerweile wenig Sorgen, die meisten waren schon mindestens einmal dabei, und auch diesmal hat es wieder super geklappt.
Nur auf das Wetter haben wir keinerlei Einfluss und ein paar Tage vor der Tour siehr die Wetterprognose alles andere als gut aus, der Streckenchef überlegt schon mal welche der möglichen Abkürzungen auf der Königsetappe am geeignetesten wäre, um für den Fall von Sauwetter vorbereitet zu sein. Letztendlich brauchten wir aber keinerlei solche Überlegungen, da wir tatsächlich dann unfassbares Glück mit dem Wetter hatten und auch sonst fast alles bestens geklappt hat.

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Etappe 1 Tübingen - Lindau
Wie nahe am Start gibt es noch nicht bei Rennradtreffs gefahrene Strecken?
Es reichen schon weniger als 15 km, wir machen Stadtrundfahrt Reutlingen direkt durchs Zentrum (vor 10 Uhr ist in der Fußgängerzone Radfahren erlaubt und an einem Feiertag wenig los), vorbei an der Stadthalle, durchs Tübinger Tor, an der Marienkirche vorbei und auch zur "engsten Straße der Welt" (31 cm).
Bekannt ist wieder der Albaufstieg zum Schloss Lichtenstein, wo wir für den besten Blick eine Schlosshofbesichtigung machen. Mit kleinen Anstiegen geht es auf Nebenstrecken über die Alb zur Wimsener Höhle und dem Zwiefalter Münster. Wir überqueren die Donau und fahren durch Oberschwaben. Dunkle Wolken sind in Richtung unserem Etappenziel zu sehen, aber wir fahren immer etwas rechts davon zum Bodensee und erreichen trocken den Lindauer Hafen und kurz danach auch unsere Unterkunft.

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Start am Sportheim Lustnau bei bestem Wetter

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Tübinger Tor in Reutlingen

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Schloss Lichtenstein vom Schlosshof

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Hafen Lindau mit Löwe und Leuchtturm

Königsetappe 2 Lindau - Füssen
Die kürzeste Etappe hat die mit Abstand meisten Höhenmeter, zudem geht es über das Königssträsschen zu den Königsschlössern, also gleich in doppelter Hinsicht die Königsetappe.
Nach kurzem Einrollen am Bodensee entlang bis Bregenz kommt schon der erste steile Anstieg und nach kurzen Zwischenabfahrten sind wir bei unserer ersten Verpflegungsstelle in Sulzberg schon über 1000 m hoch.
Über Hittisau fahren wir zum schönsten Rennradpass der Allgäuer Alpen, dem Rohrmoossattel, in Gegenrichtung schon von früheren Touren bekannt. Die ersten 3 Kilometer des Königssträsschens sind die letzte harte Bergprüfung, wer hier keine geeignete Übersetzung auflegen kann muss sich wirklich quälen. Wir begegnen einigen Teilnehmern des 600er Brevets von München, dabei auch ein Vereinskollege. In schönen Wellen rollt es am Alpenrand gut zum Hopfensee und kurz vor unserem unserem Etappenziel Füssen ist noch der Forggensee ohne Wasser zu sehen.

Für alle, die sich nach längerer Pause noch einmal in den Sattel schwingen, gibt es noch einen besonderen Höhepunkt: Abendrunde zu den Königsschlössern.
Wir fahren nach Schwangau und dann nach Hohenschwangau, stets das Schloss Neuschwanstein im Blickfeld. Das Tor von Schloss Hohenschwangau ist leider schon geschlossen, so verweilen wir etwas länger am Ufer des Alpsee. Und dann fahren wir hinauf auf der schmalen asphaltierten Straße, die wegen den Shuttle-Bussen von 8-19 Uhr auch für Radfahrer und Fußgänger verboten ist. Oben am Wendeplatz noch einige Schritte zu Fuß und wir sind auf der Marienbrücke, weltberühmter Aussichtspunkt auf das Schloss Neuschwanstein, wo um diese Uhrzeit nur noch sehr wenige Touristen sind. Wir nehmen auch noch den Aussichtspunkt Richtung Alpsee und Füssen mit und rollen zufrieden zurück zum Hotel, schöner hätte die Runde nicht sein können.

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Aussicht auf den Bodensee mit Bregenz (vorne) und Lindau (gegenüber)

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Zwischenabfahrt zum Rohrmoossattel mit Gottesackerwänden

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Steiler Anstieg auf dem Königssträsschen

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Schloss Neuschwanstein von der Marienbrücke (abendliche Verlängerungsrunde)

Etappe 3 Füssen - Mindelheim
Nach der Bergetappe folgt jetzt eine Flachetappe, die trotz größerer Streckenlänge nur etwa halb so viele Hohenmeter hat. Es geht noch einmal am Lechfall vorbei in die Alpen hinein. Vor dem Plansee steigt es einen Kilometer lang richtig an, nach Fotostopp am Plansee rollen wir dann mit geschlossener Formation zum vielfach bei der Tour-Transalp in Gegenrichtung gefahrenen Ammersattel hinauf, in beide Richtungen mehr ein Pässchen als ein Alpenpass. Um bei der Abfahrt auf ordentlich Tempo zu kommen muss bei sehr geringem Gefälle und Gegenwind vorne kräftig in die Pedale getreten werden, erstaunlicherweise hält sich keiner der starken Männer so lange im Wind wie unsere RTF-Königin Angela.
Bei Oberammergau sind die Straßen nass, aber von oben ist es den ganzen Tag trocken, traumhafte Strässchen führen uns im Pfaffenwinkel zum UNESCO-Weltkulturerbe Wieskirche und weiter am Lechsee vorbei.
In Bad Wörishofen machen wir einen kurzen Spaziergang durch den Rosengarten des Kurparks und am Ende gibt es noch einen letzten Anstieg hinauf zum Wahrzeichen Mindelheims, der Mindelburg mit herrlicher Aussicht vom 24 m hohen Bergfried. Vom Hotel ziehen einige noch in kleinen Gruppen los zu den Cafes in der Altstadt.

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Fotostopp am Plansee

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Wieskirche (UNESCO-Weltkulturerbe)

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Blick über Mindelheim von der Mindelburg

Etappe 4 Mindelheim - Tübingen
Auch heute erwartet uns wieder eine Rollerstrecke und das Wetter ist optimal, in der sehenswerten Altstadt von Weißenhorn erspähen wir ein Storchennest mit Jungstörchen.
In Ulm überqueren wir die Donau und machen eine kurze Stadtrundfahrt mit Rathaus, Metzgerturm, Fischerviertel, Schiefem Haus und dann zum Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt.
Dort sind noch einige Skulpturen Albert Einstein (1879 in Ulm geboren, diie Familie zog aber bereits im folgenden Jahr nach München) zu sehen, von denen am Tag der Probefahrt 500 vor dem Ulmer Münster aufgestellt wurden.
Nächster Höhepunkt mit regem Betrieb ist der Blautopf in Blaubeuren, wo es daneben auch noch einige sehenwerte Felsen gibt. Es geht flach weiter und auch der "Albanstieg" über das Schmiechental entpuppt sich als Rennstrecke. Erst oben beim ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen wird es auch steiler und man hat schöne Ausblicke in verschiedene Richtungen. An den steilen Rampen zum Scheibengipfel muss noch einmal zurück geschaltet werden, bevor man die Aussicht genießen kann. Und dann geht es auf vollkommen ungebräuchlicher Strecke, die sich aber zu dieser Zeit als gut fahrbar erweist, zurück nach Tübingen.

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Altstadt Weißenhorn

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Albert Einstein, 1879 in Ulm geboren, vor dem Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt

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Eine der vielen Rollerstrecken, hier im Blautal

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Blautopf in Blaubeuren


Tübinger Etappenfahrt 20.-23. Juni 2019
Die nächste Tour wird deutlich bergiger sein und führt uns zu den höchsten Gipfeln von Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Strecke auf GPSies
Auf eine weitere unvergessliche Tour mit euch freuen sich Sigi und Armin.
Seit 10.01.2019 ist die Tour ausgebucht.