Winterzeit = Radfahren auf Sparflamme?
Keineswegs, beim RV Pfeil Sonntags-MTB-Treff um 11 Uhr konnte bei teilweise Traumwetter sogar weit über das übliche Pfeil-MTB-Gebiet hinaus gefahren werden.
Neue Besen sollen bekanntlich gut kehren und so war der MTB-Treff in der Winterzeit 2015/16 bisher meistens unterwegs mit einem Rennrad-Tourenführer, der auf die holprige Bahn geraten ist.
Was macht man, wenn man kein MTB und ungern ein GPS vor der Nase hat, aber trotzdem nicht nur Waldautobahn fahren will?
Man macht vorab Probefahrten, auf denen man neue Strecken kennenlernt und dabei sieht, was auch für einen vorsichtigen Fahrer mit weniger geeignetem fahrbaren Untersatz noch fahrbar ist, bzw. wo man für zusätzlichen Genuß auch kurze Trage/Schiebstrecken in Kauf nimmt, und was nichts ist. Und etwas technische Herausforderung ist ja auch interessant.
Bei meinem ersten MTB-Treff am 1. November gab es mit 20 Teilnehmern gleich Rekordbeteiligung für die Winterzeit, allerdings waren davon einige Gastfahrer vom RTC Stuttgart und TV Stammheim dabei, die auf der Tübinger Panorama-CTF die Gelegenheit für erste RTF-Punkte 2016 nutzten.
Diese Strecke ist mir als Streckenchef natürlich sehr gut bekannt und sie ist entsprechend den Vorgaben für eine CTF technisch absolut problemlos fahrbar (wie z.B. auch die CTF in Pfullingen), dafür aber bei entsprechendem Wetter sehr sonnig und mit sehr viel Aussicht. Strecke auf GPSies und Streckenbilder auf Picasa
Albtour zum Schloss Lichtenstein
Bei vorhergesagtem Traumwetter mit über 20 Grad und auch inspiriert durch Privattouren anderer Vereinsmitglieder fiel der Entschluss, am 8.11 auf die Alb zu fahren. Abgesehen von Teilnahmen an offiziellen Veranstaltungen soll es sogar die erste Pfeil MTB-Albtour des Jahres gewesen sein. Nachdem ich eine Woche zuvor im (so nicht vorhergesagten) Nebel unterwegs war, wurde ich diesmal bei der Probefahrt mit einem Regenbogen über Reutlingen belohnt.
Ausblick bei der Probefahrt vom Mädlesfels (beim Übersberg)
Sonne satt mit über 20°C und immer wieder tolle Ausblicke gab es auf unserer Strecke über Pfullingen, Imenberg, Mädlesfels, Ruine Greifenstein, Locherstein, Schloss Lichtenstein und Nebelhöhle. Trotz viel Ausflugsverkehr hat es sogar noch hervorragend mit einem guten Plätzchen bei der Einkehr im Stahlecker Hof geklappt.
Ausblick auf die Alb, links am Urselberg sind wir dann hochgefahren (ganz rechts der Wackerstein, Ziel der zweiten Albtour) |
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Sonnig um den Urselhochberg herum | Gruppe auf dem Mädlesfels |
Kurz unterm Locherstein, gegenüber Schloss Lichtenstein |
Blick zurück auf die Felsen zwischen Rötelstein und Locherstein |
Vom Haufff-Denkmal sieht man hinüber zur herrlichen Strecke oben an den Felsen entlang, deren höchster der Locherstein ist |
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Schloss Lichtenstein (es war dort sehr viel los, wir haben zum Hauff-Denkmal den Weg mit den wenigsten Leuten gewählt) |
Die Zeit bis zum Sonnenuntergang wurde bei der über 70 km langen Tour fast komplett genutzt und wenn man dank ortskundiger Mitfahrer auch noch an ein paar (kurzen) Stellen eine mehr und eine weniger anspruchsvolle Variante machen kann ist es noch schöner.
Strecke auf GPSies (technisch einfachere Variante), weitere Bilder auf Picasa
Auch in andere Richtungen waren wir natürlich unterwegs, z.B. den Neckar abwärts mit Trails oder eine Tour zur Sieben-Täler-Höhle im Katzenbachtal und auf die Weilerburg, hier wurden dann sogar 3 unterschiedliche Abfahrtsvarianten gefahren.
Auffahrt zur Weilerburg am 13. Dezember
Albtour auf Wackerstein und Roßberg
Kurz vor Weihnachten, am 20. Dezember, war das Wetter dann wieder sehr einladend für die nächste Tour auf die Alb.
Diesmal ging es an Pfullingen vorbei auf den Wackerstein mit tollem Ausblick aus fast alpinem Gelände.
Der Wackerstein |
Auch unsere Mädels scheinen Spass zu haben |
Auf dem Wackerstein, hinten Georgenberg, Reutlngen und Achalm |
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Wackerstein nochmal größer mit dem Kreuz auf dem etwas abgespaltenen Felsen und der Pfeilgruppe |
Auf dem Weiterweg vom Wackerstein wurde es dann technisch etwas anspruchsvoller und eine Teilnehmerin glänzte hier im teils felsdurchsetzten Gelände. Wieder aufwärts ging es auf Wurzelwegen weiter und dann auf der Waldautobahn Richtung Roßberg. Als vorweihnachtliche Bescherung reichte die Aussicht vom Turm bis zu den Alpen.
Auf der Abfahrt teilte sich die Gruppe auf, die Waldautobahnfahrer umrundeten zunächst den Rossberg und fuhren dann technisch einfach, aber schön durch den Bergrutsch nach Öschingen und oberhalb des Orts trafen sich die Teilgruppen wieder zum Ausrollen bis Tübingen. Für mich war es die schönste Tour im Dezember und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, bei traumhaftem Wetter auf so schöner Strecke mit tollen MitfahrerInnen unterwegs zu sein.
Strecke auf GPSies (ähnlich wie gefahren) und weitere Bilder auf Picasa
Ausblick vom Roßbergturm Richtung Reutlingen |
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... über das Roßfeld |
... und Richtung Dreifürstenstein |
durch den Öschinger Bergrutsch |
oberhalb von Öschingen nochmals tolle Aussicht |
MTB-Treff sonntags um 11 Uhr
Manche wollen sonntags nicht so früh aufstehen und nicht in der Morgenkälte fahren, andere wollen zum Mittagessen (wieder oder noch) bei der Familie sein und bei schönem Wetter will man vielleicht doch mal etwas länger fahren, dazu gibt es sonntags noch weitere MTB-Treffs. Den optimalen Termin zu finden ist also keineswegs ein Selbstläufer.
Die Uhrzeit stammt nicht von mir, ich hatte mich nur prinzipiell zum Aushelfen auf technisch einfachen Strecken bereit erklärt und es ist jetzt etwas mehr geworden.
Ich freue mich auf weitere spannende Probefahrten, rege Beteiligung beim MTB-Treff und weitere Pfeilmitglieder, die dabei eine Tour oder einen Teil davon führen.
Man muss vielleicht auf das ein oder andere vom Sommertreff Gewohnte verzichten und etwas Rücksichtnahme ist angesagt, aber dafür gibt es auch neue Impulse und Freude dabei, auch in der Winterzeit gemeinsam unterwegs zu sein.