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Die Silbermedaille bei der UCI Strassenweltmeisterschaft 2014 im Paracycling gewann Pfeiler Steffen Warias.

Lieber Steffen, der RV Pfeil Tübingen gratuliert dir zu diesem großartigen Erfolg!

 Hier der Bericht von Steffen aus erster Hand

Ende August fand in Greenville SC USA die UCI Strassenweltmeisterschaft statt. In den letzten Wochen vor der WM habe ich das Training nochmals intensiviert und unter anderem fand auch ein einwöchiger Vorbereitungslehrgang mit der Nationalmannschaft statt. Nach einer guten und intensiven Vorbereitung startete der Flieger von München direkt nach Charlotte. Dort folgte ein ca 2 stündiger Bustransfer nach Greenville. Ein Direktflug ist immer gut da man nicht viel Zeit am Flughafen verschwendet und die Wahrscheinlichkeit dass alles Gepäck ankommt ist auch sehr hoch. Meine zwei Räder sind gut angekommen und so wurde am folgenden Tag alles zusammen montiert. Die Stecke versprach anspruchsvolle und spannende Rennen war sie doch mit einigen Anstiegen versehen. Zur Gewöhnung an die Zeitverschiebung und das Wetter (35°C) hatten wir ein paar Tage Zeit und dann ging es schon los mit dem Zeitfahren.

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Steffen Warias beim Zeitfahren der WM 2014

Ich hatte mir vorgenommen den Abstand zur Spitze im Vergleich zu den Weltcups wieder zu reduzieren. Wir starteten morgens um kurz nach neun und es war ein wenig angenehmer als in der Mittagshitze aber dennoch zeigte das Thermometer schon über 25 Grad an. Ich fuhr ein ganz gutes Tempo und merkte schon auf der Strecke dass es nicht so schlecht lief. Auf der Strecke kommt man sich ein paar Mal entgegen und so kann man ein wenig den Abstand zur Konkurrenz einschätzen. Ich fuhr die siebt schnellste Zeit und bin damit wirklich zufrieden. Den Abstand nach vorne konnte ich im Vergleich zu den Weltcups im Rahmen halten und selbst einige sehr starke Zeitfahrer hinter mir lassen.

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Steffen ist beim Straßenrennen als Vorjahressieger der Gejagte

Nach einem Tag den wir zur Regeneration und zum Kräfte sammeln nutzten stand das Strassenrennen an. Ich startete als Titelverteidiger und war somit der Gejagte. Vom Start weg war das Tempo sehr hoch und ich hielt mich am Anfang sehr zurück. Die Taktik von mir war bei einigen Attacken mitgehen und auch mal das Feld nachführen aber auch die anderen etwas machen lassen. So gab es einige Attacken und ich führte ein- zweimal nach. Kurz nach einer Attacke zweier Russen attackierte der Ire Eoghan Clifford circa 1.5 Runden vor Schluss. Im Feld zeigte keiner grosses Interesse ihm nachzufahren und so hatte er schnell 30 Sekunden Vorsprung. Da in der restlichen Gruppe weiterhin gebummelt wurde fuhr er einen weiteren Vorsprung heraus. Bald war es klar, dass wir ihn nicht mehr einholen werden da es keine Einigkeit in der Gruppe gab. Ich konzentrierte mich derweil auf den Sprint der verblieben Gruppe und so gab es dann ein erwartet schnelles Finale, auf den letzten Hügeln vor dem Ziel fuhr ich in eine gute Position und konnte den Italiener Fabio Anobile noch auf den letzten Metern vor dem Ziel abfangen. Ich habe zwar das WM Trikot verloren aber Silber gewonnen.

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WM-Trikot verloren aber Silber gewonnen

Die Medaille wurde dann natürlich noch ein wenig mit meinen Teamkollegen gefeiert, zudem war Deutschland doch die zweit erfolgreichste Nation hinter dem Gastgeber USA. Nächstes Jahr wird es ein Heimspiel in der Schweiz da die WM in Nottwil stattfindet.