Bei der in zweijährigem Turnus stattfindenden Fahrrad-Sternfahrt zur Wartburg bei Eisenach nahmen dieses Mal sage und schreibe 11 Fahrer und zwei Fahrerinnen in den Farben des RV Pfeil teil. Die jeweils innerhalb von 24 Stunden absolvierten Strecken bewegten sich zwischen 390 und 440 Kilometern. Hierbei wurden zwischen 4.000 und 4.500 Höhenmeter bezwungen.
Vor zwei Jahren waren wir noch mit einem 5er-Team trocken und ohne größere Probleme am Ziel angelangt. (Bericht 2012 und Beschreibung des Reglements hier: Fléche Allemagne 2012).
Diesmal sollten unsere drei Mannschaften zumindest teilweise die härtere Seite des Langstrecken-Radelns kennenlernen. Nach einem wunderbaren Tagesbeginn durfte man sich unterschiedlich langer und intensiver Dauerberieselung von oben erfreuen. Allerdings war es nicht übermäßig kalt und nachts weitestgehend trocken. Bedingungen also, die man als Randonneur unter „zufriedenstellend“ abhaken kann. Schließlich spielen wir nicht Hallenhalma.
Der Pannenteufel, jedoch, schlug diesmal vor allem beim Team „Mixed“ unerbittlich zu. Eine gerissene Achse und ein zerfetzer Schaltzug, sowie diverse Reifenplatzer und Platten kosteten die Pedaleure fast die komplette eingeplante Pausenzeit. So wurden während der Standzeiten einmal nicht tonnenweise Spaghetti verschlungen, sondern mit dreckigen Fingern an noch dreckigeren Rädern herumgebastelt.
Im Team „Flèche“ gab es zudem einen schlimmen Sturz eines Gastfahrers auf Eisenbahnschienen. Nach einer Nacht im Gasthaus am Wegesrand konnte der Unglücksrabe aber dem Vernehmen nach und zu unserer großen Erleichterung wieder ohne größere Blessuren die Heimreise antreten.
Wunderschönes Frühsommerwetter auf dem Weg zum Hohenneuffen | Dieter und der Ipf |
Alle Fahrer des RV Pfeil erreichten glücklicherweise unversehrt die Wartburg. Den geschmeidigsten Ausflug erlebten die Mitglieder der „Schönwetterpfeile“, wo die Veteranen Alfred und Armin drei „Rookies“ sicher und druckfrei nach Eisenach brachten.
Die stolzen Finisher des Teams "Schönwetterpfeile" |
Durchgefroren aber glücklich. Die Rumpfmannschaft des "Flèche Tübingen" |
Auf dem Vorplatz der Wartburg schließlich schien den Spätankömmlingen unter den über 200 Teilnehmern dann noch die Sonne aufs erschöpfte Gesicht, nachdem man im Morgengrauen wieder einmal von widerlichem Nieselregen geärgert worden war.
In der Nachschau also einer der großen Rad-Momente des Jahres. Vor allem für diejenigen Pfeiler, die noch nie eine solche Streckenlänge bewältigten, war es ein großes Erlebnis.
Die Pannenkönige des "Mixed"-Teams endlich auf der Wartburg. Die zwei Nachzügler durften sich noch mit einem Reifenplatzer und diversenPlattfüßen vergnügen. |
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Ein besonderer Teilnehmer stand in den Reihen des „Mixed-Teams“: Dieter, der sich vor kaum sechs Monaten noch mehreren Chemotherapien zu unterziehen hatte, hat mit Unterstützung seiner Frau Bianca Großartiges geleistet: Er fuhr nicht nur souverän die kompletten 443 Kilometer durch, sondern tat dies auch noch praktisch ohne Gangschaltung, da sein Schaltzug nach 130 Kilometern gerissen war und nicht repariert werden konnte.
Grenzen gibt es nur im Kopf!
Die Teams:
„Schönwetterpfeile Tübingen“: Armin Huber, Alfred Schnabel, Martin Koch, Georg Thiele, Albrecht Bauer
„Flèche Tübingen“: Jochen Leissner, Matthias Konetzki, Ralf Gschweng, Claus Schäfer (Gastfahrer)
„RV Pfeil Tübingen Mixed“: Andreas Herrmann, Ingrid Strecker, Bianca Saile, Dieter Saile, Jürgen Hengst