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Im Jahr der 100. Austragung der Tour de France gab es vom RV Pfeil eine Alpentour, die dieser bei den Anstiegen in nichts nachstand. Und es gab natürlich auch eine Königsetappe mit Zielankunft in Alpe d'Huez. Neben der sportlichen Leistung war vor allem die grandiose Landschaft der großen Schleife um den Montblanc beeindruckend.

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Schlussanstieg nach Alpe d'Huez

RV Pfeil AlpenTour de France 06.-13.07.2013
(Text und Fotos: Armin Huber, weitere Bilder auf Picasa, geplante Strecken auf GPSies, nur minimal abweichend gefahren)
Start war am Campingplatz in Martigny im Rhonetal zu unserer großen Schleife rund um den Montblanc und durch die Westalpen mit den Ländern Schweiz, Frankreich und Italien.
Und es ging gleich in medias res, noch keine 3 km gefahren und schon waren wir im ersten Anstieg mit über 1000 Hm, dem Col de la Forclaz. Nach der ersten Abfahrt nahmen gleich einige die erste Verlängerung zum Lac d'Emosson auf fast 2000 m in Angriff, dabei immer wieder mit herrlichen Ausblicken auf den höchsten Berg der Alpen und seine Trabanten.

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Aiguille Verte (links) und Montblanc (rechts) vom Lac d'Emosson
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Am Lac d'Emosson
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Kassier Heinrich hat alles im Griff

Auch am zweiten Tag hält uns der Montblanc in seinem Bann. Neben bekannteren Pässen steht mit dem Col du Cyclotouriste oberhalb von Albertville auch ein ganz neuer Pass auf dem Programm. Hier hat man eine himmlische Ruhe, leider ist die Abfahrt im oberen Teil wegen des Belags etwas anstrengend.
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Eine Etappe mit über 5000 Hm? Auch das können wir, nämlich auf der Langvariante der Königsetappe am dritten Tag. Im Gegensatz zur Tour de France in der Woche danach fahren wir den Schlussanstieg nach Alpe d'Huez nur einmal, dafür haben wir die noch deutlich längeren Giganten Madeleine und Croix de Fer zum Warmfahren, dazwischen noch die Montvernier-Serpentinenstraße.
Neben Erna und Resi sind Ingbert, Jürgen, Matthias, Michael und ich die lange Königsetappe komplett gefahren.

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Gesamte Pfeilgruppe auf dem Col de la Madeleine (Jürgen, Matthias, Resi, Jochen, Michael,
Hans Georg, Erna, Heinrich, Joachim, Ingbert, Thomas, Heike, Eugen, Armin und Georg)
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Erna und Resi im Schlussanstieg nach Alpe d'Huez
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Nach dem Regen oben in Alpe d'Huez

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Sauwetter auf den letzten Metern am Galibier

Nach der Königsetappe haben wir uns etwas Erholung verdient.
Wir fahren die von den Profis gefürchtete Abfahrt vom Col de Sarenn hinunter, sofern man nicht im Renntempo fährt überhaupt kein Problem.
Den 2642 m hohen Galibier, einer der "heiligen Berge" der Tour de France, fahren wir als Stichstraße von Süden, aufgrund des Sauwetters ganz oben verzichten einige auf den höchsten Punkt.
Die frühe Ankunft in Briancon mit seinen mächtigen Festungen wird für einen Bummel hinauf in die sehenswerte Altstadt genutzt.

Am möglichen Ruhetag haben wir Verstärkung durch Birgit und Sigi, wir fahren zur Festung Mont Dauphin und dann den Izoard von Süden.
Thomas und ich fahren noch bis auf die Passhöhe des 2744 m hohen Agnel, den dritthöchsten Alpenpass. Der erste Kilometer der Abfahrt ist der härteste, der Hagel ist deutlich durch die Hose zu spüren und die Straße schon weiß, dagegen war es am Galibier schon fast Kindergeburtstag. Birgit und Erna haben gut daran getan, 100 Hm unterhalb umzudrehen und trocken zu bleiben. Den Izoard fahren wir dann wieder bei bestem Wetter hinauf, es kann sich eben schnell ändern dort oben.
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Unterwegs zur Südrampe des Izoard
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Am Izoard wieder bestes Wetter

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Kurz unterm Col du Mont Cenis
Es geht wieder auf den Rückweg, zunächst über den Col de l'Echelle nach Italien. Dann über den langen Col du Mont Cenis, der dieses Jahr beim Giro d'Italia gefahren wurde, wieder nach Frankreich.

Die Verlängerung führt uns diesmal hinein in den Nationalpark Vanoise zur Hochfläche Plan du Lac, anhaltend steil aber sehr schön. Was für ein Gegensatz zur Nordseite mit seinen riesigen Skigebieten.
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Plan du Lac (2360 m), links die Grande Casse, mit 3852 m der höchste Gipfel der Vanoise

Über den höchsten Pass der Alpen, den 2764 m hohen Iseran fahren wir am vorletzten Tag.
Oben am langen Rollerpass des Kleinen St. Bernhard haben wir wieder den Montblanc im Blickfeld, die Verlängerung ist diesmal über Courmayeur ins Val Ferret direkt unterhalb der Grandes Jorasses.

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Auf dem Col de L'Iseran, dem höchsten Alpenpass,
2764 m auf der Karte, auf dem Schild 2770 m.
(Bei der 2802 m hohen Ringstraße La Bonette
ist der eigentliche Pass "nur" 2715 m hoch)
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Wellnesstour, aber nicht nur
(Oben auf dem Kleinen St. Bernhard)

Die letzte Etappe erinnert schon etwas an die "tour d'honneur" in Paris, lockeres Rollen im Aostatal, ein Gläschen beim Radhändler von Heike (die sich auch um Unterkünfte kümmerte) und nochmals sehr gute Unterwegsverpflegung. Aber dann ging es natürlich noch richtig zur Sache, von knapp 600 m auf 2473 m rollt es sich nicht von alleine. Den Abschluss bildete mit über 2000 Hm eine der längsten Abfahrten der Alpen, unten mit geringem Gefälle und kräftigem Gegenwind aber auch etwas zäh auf der breiten Straße.
Schön war es und viel zu schnell vorbei, das Wetter war bis auf kurze Abschnitte sehr gut.
Als Tourenführer bin ich aber auch etwas erleichtert, dass fast alles geklappt hat und ich die Rasselbande vorerst wieder los bin.
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Verpflegung im Anstieg zum Gr. St. Bernhard
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Es passen nicht alle neben das Passschild