WappenRVPfeilKlein


9. Etappe Alpentour 2008
Sonntag, 17. August
Villedieu – Valence 98km 900Hm
Text: Armin Huber
Fotos: Tobias Ziegler, Armin Huber

Finale Hügeletappe durch die Provence

Stark dezimiert machen sich die noch verbleibenden 7 Radfahrer auf die letzte Etappe der Alpentour.
Die anderen Teilnehmer fahren mit den Begleitfahrzeugen nach Valence, damit sie dort ohne Stress den einzigen Zug des Tages mit Fahrradmitnahme nach Lausanne über Lyon und Genf erreichen.
Die zwei Bergwertungen der 3. Kategorie jagen den Alpenfahrern keinen Schrecken ein, es könnten höchstens noch Orientierungsprobleme auftreten auf den mitunter kleinen Nebensträßchen.


Steffen bei der Abfahrt

Karen bei der Abfahrt


In der ersten Stunde kommen wir aber erstmal flott voran bis nach Grignan, wo ich nach einer teilweisen Umrundung des Stadtkerns mit dem prächtigen Schloss einen Blick auf die Landkarte werfe, da der nächste Ort auf einer anderen Straße ausgeschildert ist als ich es erwartet habe.
Der Grund ist wohl, dass die Strassen im Stadtkern recht eng und teils nur in eine Richtung befahrbar sind, wie es auch in anderen Städten und Dörfern der Provence oft der Fall ist.

In Aleyrac erreichen wir dann nach einer gleichmäßigen Steigung von unter 5% ganz unvermittelt mit 485 m den höchsten Punkt des Tages, nach der Abfahrt geht es leicht wellig bis Roynac.
Noch einmal gibt es einen Anstieg mit 4 km und 200 Hm hinauf zum Col du Deves auf fast 400 m, wo uns sogar ein Passschild erwartet.

Klaus kann sich leider nicht mehr bei der Bergwertung verbessern, da die Jugend schon alle verbleibenden Bergpünktchen eingefahren hat.
Nach 95 km und gut 3,5 Stunden Fahrtzeit haben wir dann Friedhelm und die Begleitfahrzeuge in der Nähe des Bahnhofs von Valence erreicht.

Auf der letzten Etappe gab es außer etwas Regen und einem Plattfuß keine besonderen Vorkommnisse.
Die Strecke war ganz nett, konnte erwartungsgemäß aber landschaftlich nicht mit den beeindruckenden Tagen davor mithalten.


Bei Nieselregen auf der Landstraße

In Lausanne gab es noch etwa fürs Organisieren


Nachdem alle Fahrräder auf die Begleitfahrzeuge verladen sind fahren wir auf der Autobahn bis nach Lausanne, wo die beiden anderen Autos stehen. Kurz nach 18 Uhr treffen auch die Zugfahrer ein und die gemeinsame Tour ist zu Ende.
Es heißt Abschied nehmen, bevor wir die Heimreise antreten.

Fazit der Alpentour
Das Wetter war (fast) immer gut, es gab keinen Sturz, die Pannen hielten sich in Grenzen und die Teilnehmer haben die Tour auch konditionell trotz teilweise fehlender Trainingsmöglichkeit gut gemeistert.
Die beeindruckenden Landschaften und die großen Anstiege der Tour de France werden den Alpentourfahrern sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

Mein ganz besonderer Dank gilt Tobias, der mir als Unterkunftschef einen großen Teil der Organisationsarbeit abgenommen hat, für die Stellplätze der Autos gesorgt hat und auch stets mit perfekten Sprachkenntnissen zur Stelle war. Ein großes Lob auch an die abwechselnden Begleitwagenfahrer, die gut eingekauft haben und (fast) immer zur rechten Zeit am rechten Ort waren, was bei dem teilweise hohen Tempo der Gruppe mitunter eine sportliche Vorgabe war.
An einigen Stellen war Konzentration gefragt, aber meist war mir die Tourenführung bei der disziplinierten Fahrweise der Teilnehmer und der gut harmonierenden Gruppe das reine Vergnügen.
Trotzdem mir schon viele Teilstrecken bekannt waren konnte ich jeden Tag auch neue Strecken befahren und auf meiner Königsetappe mit Galibier, Izoard und Agnel gab es sogar drei neue Anstiege der höchsten Kategorie und zwei neue Pässe, meine Gesamtstrecke war 1341 km mit 25200 Hm.

Das war die Alpentour 2008 – Über die höchsten Pässe der Alpen.
Eine Steigerung erscheint kaum möglich, aber es wird sicher auch im nächsten Jahr wieder eine neue Herausforderung mit großartigen Strecken geben, lasst euch überraschen.