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5. Etappe:
(verlängerte) Sellarunde
65 - 107 km, 2100 - 3100 Hm

Text und Fotos: Armin Huber


Kurz nach dem Start etwas oberhalb von Canazei
Am 5. Tag der Alpentour gibt es den einzigen Tag zur "freien Verfügung", da wir in Alba di Canazei bleiben.
Aber natürlich stehen auch heute wieder mehrere Dolomitenpässe auf dem Programm, die aber nicht so steil wie die Anstiege des Vortags sind.
Auf zwei unterschiedlich langen Schleifen soll es im Uhrzeigersinn um die Sellagruppe gehen, nur Michael nutzt den Tag als reinen Erholungstag.

Nach der Miniabfahrt bis Canazei befinden wir uns auch schon mit viel Verkehr im Anstieg Richtung Sellastock und fahren nach links zum Sellapass. Zum Glück fahren die meisten Autos rechts zum Pordoi weiter.
Der Ausblick weitet sich mit zunehmender Höhe und irgendwann ist auch die Marmolada mit dem Gletscher zu sehen.
Immer näher kommen wir auch dem Langkofel, der sich westlich vom Sellapass befindet.
Oben am Pass muss aufgepasst werden auf Steinschlag, der durch einige Ziegen ausgelöst wird.
Dann geht es auf die Abfahrt ins Grödner Tal, wir biegen aber schon nach wenigen Kilometern rechts ab und fahren zum Grödner Joch.
Ein paar von uns haben Angst von einer Läufergruppe überholt zu werden, aber durch ein längeres Flachstück ist diese Gefahr gebannt und insgesamt sind es bis zur Passhöhe auch nicht mehr Höhenmeter als bei einem Albaufstieg.
Auf der Alb hat man aber sicher nicht die Aussicht auf nahegelegene Gipfel, die noch 1000m höher sind.


Andreas am Sellapass (2240 m) mit Marmolada

Am Grödner Joch mit Blick zum Langkofel
Die Abfahrt nach Corvara ist etwas länger und nachdem wir etwas Proviant eingekauft haben trennen sich unsere Wege.
Während die "Kurzstreckler" über Campolongo und Pordoi die klassische Sellarunde fahren, hole ich mit Christoph, Matthias und Steffen etwas weiter aus.
Nach der kurzen Abfahrt biegen wir zum Passo Valparola ab und kreuzen die Strecken eines MTB-Rennens, deren auf einem Parallelweg fahrenden Teilnehmer uns aber recht langsam erscheinen.
Ganz anders als bei meiner ersten Befahrung des Passes im Jahr 2000 mit Gepäck bei Dauerregen und geschlossener Schneedecke nach der Übernachtung auf der Valparolahütte lief diesmal bei Sonnenschein nur der Schweiß als Flüssigkeit.
Oben am Pass gibt es ein Museum zum Dolomitenkrieg und vom Passo Falzarego, zu dem man nur hinunter rollt, kann man als Touristenattraktion die Stollen der Italiener oder Österreicher aus dem ersten Weltkrieg besichtigen.
Wir rollen weiter hinunter Richtung Caprile, halten uns dann aber rechts am Hang, wo die Strecke nach Arabba etwas wellig leicht ansteigt.

Christoph und Matthias am Passo Valparola
(2192 m)

Armin am Etappenziel der MTB-Transalp in Arabba

Karen und Armin am Passo Pordoi (2239 m)
Und in Arabba wissen wir dann auch, dass es sich bei dem MTB-Rennen um die Transalp handelt.
Während die anderen weiter zum Pordoi fahren, schaue ich, ob ich die Tübinger Teilnehmerinnen Miriam und Rebecca irgendwo finde, und nach nicht allzu langem suchen entdecke ich tatsächlich ihr Wohnmobil und treffe dort auch auf Karen und Klaus, die es sich dort schon gemütlich gemacht haben.
Nach kurzem Aufenthalt fahre ich dann mit Karen und Klaus weiter zum Passo Pordoi hoch.


Ausblick auf die Marmolada vom Rifugio Belvedere
Während die beiden nach Canazei hinunter rasen, will ich nach ein paar Kehren auf einer Schotterstrecke noch etwas höher hinauf zum Refugio Belvedere. Trotz genügend Kraft schaffe ich es leider nicht die ganze Strecke durchzufahren, da an den steilsten Stellen die Bodenhaftung im etwas tieferen Schotter mit meinen Reifen einfach zu gering ist. Dafür werde ich bei meiner Rast an der Hütte mit einem herrlichen Ausblick auf die Marmolada entschädigt.
Auch das erste Stück der Abfahrt fordert nochmal volle Konzentration, bevor es auf der Straße dann entspannt zurück zum Hotel in Alba die Canazei geht.
Den schönen Tag beschliessen wir dann nach dem Abendessen in unserer "Stammkneipe".