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1. Etappe: Bad Reichenhall - Golling
85 km, 1700 Hm


Text: Karen Petersen
Fotos: Armin Huber

Schon am Freitagabend treffen sich zumindest sieben von insgesamt 10 Rennradlern um ihr Gepäck im Begleitfahrzeug zu verstauen.
10 Leute, 1 Zafira bedeutet das Gepäck auf ein Minimum zu reduzieren, was nicht so leicht fällt bei einer 8- tägigen Alpentour.
Vor 4Tagen war immerhin noch Schneefall auf 1800 m Höhe.

Samstag geht´s dann los! Die Zugfahrer treffen sich schon um 6.15 am Tübinger HBF, während für uns Autofahrer erst um 7.30 Uhr mit verladen der Räder die Tour beginnt.
Wie es bei einer gut geplanten Tour so ist, treffen wir fast gleichzeitig mit dem Zug in Bad Reichenhall ein.
Das Thermometer ist schon so hoch gekrochen, wie schon seit Wochen nicht mehr.

Start zur Alpentour in Bad Reichenhall
Kurz noch Proviant eingekauft, umgezogen und endlich aufs Rad.
Nach Begutachtung seines Vorderradreifens bietet sich Andreas als erster an das Auto zu fahren,
da soll wohl doch lieber ein neuer Mantel drauf. Kein Problem, wir haben ja alles dabei.
Wir fahren von Bad Reichenhall hoch zur Schwarzbachwacht. Ganz schön heiß in der Mittagshitze.


Der erste Anstieg der Tour zur Schwarzbachwacht

Ganz links die Straße zum Obersalzberg,
in der Mitte der Watzmann und
rechts der Hochkalter


Bei der Abfahrt hat Martin den ersten Platten, an einem lauschigen Plätzchen mit Bach zum Kopf und Füße kühlen.
Wunderschön geht es um den Hintersee herum, durch Ramsau und durch Touri- Massen zum Königsee.
Hinter Berchtesgaden erwartet uns Andreas am Verpflegungspunkt. Ich fahre schon mal langsam vor, denn die Rossfeldstraße erwartet uns.
Schwupp, werd ich schon von Christoph und Steffen eingeholt. War wieder nix, dabei wollt ich mir doch einen Vorsprung verschaffen.
Allmählich kamen alle nach und wir arbeiten uns von 525 auf 1540 m Höhe.

Immer wieder genießen wir den tollen Blick über das Berchtesgadener Land bis fast nach München.
Oben angekommen, die ersten haben es sich schon auf einer Bank gemütlich gemacht und sehen sehr entspannt und zufrieden aus,
warten wir bis wieder alle beisammen sind.



Auf der Rossfeldstraße, hinten der Hohe Göll

Von oben sehen wir schon das über 1000m
weiter unten liegende Etappenziel Golling,
hinten der Dachstein

Dann geht’s in die Abfahrt. Kaum Verkehr, sehr toll, wir können es richtig rollen lassen.
Unten angekommen erreicht mich ein Anruf auf dem Handy: Martin. Wieder Platten. Der Ersatzschlauch ist ja schon verbraucht.....
Bei ihm ist Armin mit seinem Trekkingbike ( ja, nicht alle lieben die Leichtigkeit des Rennrades), sein Ersatzschlauch hilft also nicht.
Matthias, Steffen und Klaus macht es aber nichts aus den beiden wieder entgehen zu radeln, was immerhin weitere HM bedeutet.
Friedhelm, Christoph, Michael und ich legen uns lieber in eine schöne Sommerwiese, genießen die Sonne und zählen Grashüpfer.
Viel zu schnell sind die anderen wieder da, Schluss mit Pause und es geht ab nach Gmerk (Österreich) und zwar so steil, dass
Friedhelm der nächste mit Plattfuß ist- heißgebremst.
Ich frag mich kurz, wo hier ein Großlager an Ersatzschläuchen aufzutreiben ist und ob wir es so überhaupt schaffen in acht Tagen in
Pfronten zu sein!!


Die letzten Kilometer rollen gut, an ganz steilen Stücken schieben einige lieber, aus Angst vor weiteren Platten, und dann kommen wir in Golling im Gasthof zur Goldenen Traube an.
Andreas erwartet uns, die Zimmer werden verteilt, eine halbe Stunde zum Duschen reicht, da alle total hungrig sind.
Hätten wir gewusst, dass wir noch sehr oft Schnitzel essen werden, hätten sicher mehrere das Cordon bleu gewählt.





Höhenprofil der ersten Etappe